MY IVLP
Das föderale Amerika...
Am zweiten Tag unseres Programms starteten wir mit einer ausführlichen Schulung darüber, wie die USA aufgebaut sowie Exekutive, Judikative und Legislative strukturiert sind.
Eines vorweg... die USA als "Nationalstaat", im Sinne dessen was wir als Staat wie zum Beispiel Frankreich, verstehen, gibt es nicht. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind eben die Vereinigten "Staaten" von Amerika. Eine Föderation, bestehend aus "50" einzelnen Staaten, die auch ihre eigenen Gesetze, Administration, Schulsysteme... haben. Theoretisch könnte jeder Bundesstaat auch eigenständig existieren und die Föderation verlassen.
Die USA sind, wie ich nun begreife, dezentraler organisiert als die EU. Jedenfalls, wenn es um die Befugnisse auf parlamentarischer Ebene geht. Kein Wunder, dass es dermaßen heftige Debatten gibt.
Nach dem sehr intensiven Briefing zu den Themen "Föderation" und "Wahlsystem", ging es Richtung Capitol bzw. Repräsentantenhaus, wo wir die Möglichkeit hatten, den Kaplan des Hauses zu sprechen. Hierbei entstand eine faszinierende Debatte über die Aufgaben des Kaplans, welcher als "Speaker - Opener", die Sitzungen eröffnet. Die Kernaufgabe des Kaplans besteht darin, in einer paar kurzen Worten Spirituelles mit auf den Weg zu geben. Doch dies stets absolut "neutral" wenn es um die Religion im Einzelnen geht - darauf abzielend, eine "universelle" Botschaft zu vermitteln, die alle anspricht. Der Kaplan kann übrigens Protestant, Katholik, Jude, Muslim, Hindu sein oder irgendeiner anderen Religion angehören. Es spielt keine Rolle. Wichtiger ist die Freiheit des Einzelnen zu glauben was man möchte, ohne sich nationalistischen Tendenzen hinzugeben.
Die oberste Doktrin, Wesensmerkmal des US Föderalismus, fordert einen gesunden Patriotismus, als Gegenmodell zum, die Gesellschaft "spaltenden", Nationalismus.
Simon Jacob,
USA, Washington D.C.
10. Februar 2020
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MY IVLP...
Federal America...
On the second day of our program, we started with a detailed training on how the USA is structured and how the executive, judiciary and legislative branches are organized.
First of all... the USA as a "national state", in the context of what we understand as a state like France, for example, does not exist. The United States of America is the United States of America. A federation of 50 individual states, which have their own laws, administration, school systems... . Theoretically, each state could even exist independently and leave the Federation.
The US, I now understand, is more decentralised than the EU. At least when it comes to parliamentary responsibilities. No wonder there are such vehement debates.
After the very intensive briefing on the subjects of "Federation" and "Electoral System", we headed for the Capitol and the House of Representatives, where we had the opportunity to speak to the chaplain of the House. There was a fascinating debate about the tasks of the chaplain, who opens the sessions as "Speaker - Opener". The main task of the chaplain is to give spiritual input in a few short words. But this is always absolutely "neutral" when it comes to the religion in detail - aiming to bring a "universal" message that addresses everyone. The chaplain can be Protestant, Catholic, Jewish, Muslim, Hindu or any other religion. It does not matter. What is more important is the freedom of the individual to believe what he or she wants to, without surrendering to nationalistic tendencies.
The supreme doctrine, which is the essence of US federalism, calls for a healthy patriotism, as a counter model to the nationalism that "divides" society.
Simon Jacob,
USA, Washington D.C.
10th February 2020
Oannes Consulting Vortragsreihen
Simon Jacob steht für Lesungen, Vorträge und Seminare zur Verfügung. Für Vorträge zu Project Peacemaker und weiteren Themen wie beispielsweise Geopolitik Naher Osten oder Digitalisierung, Fakenews und Cyberwar bitte den Links folgen
Anfragen sind zu richten an:
Oannes Consulting - Medien & Kommunikationsberatung GmbH, Rechte Brandstr. 34, 86167 Augsburg
Frau Daniela Hofmann
Fon: +49 – (0) 89 – 24 88 300 50
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Buchtipp:
Seit Jahren reist Simon Jacob durch Länder wie Syrien, Irak oder Iran. Als Angehöriger eines wichtigen Clans gelangt er an Orte, die für andere nie zugänglich waren. Dort spricht er mit Menschen, immer auf der Suche: der Suche nach Frieden, auch seinem eigenen Inneren. Seine Reise schildert auch die Schrecken dieser Kriegsgebiete. Aber mehr noch zeigt dieses Buch, dass und wie Friede wirklich möglich ist. Eine Botschaft, die vor allem in diesen Tagen Mut und Hoffnung macht und motiviert, zu kämpfen für eine bessere Zukunft und für etwas, was Simon Jacob ausgerechnet im Irak und in Syrien wiedergefunden hat: Menschlichkeit.
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